Monatsarchiv: Oktober 2014

Erste Grüße aus Bolivien – “poco a poco”

[:de]Idependencia / Bolivien

So, nun bin ich da …

 

Am 8. Oktober habe ich mich dann also auf den Weg nach Bolivien gemacht.

In Frankfurt hieß es Abschiednehmen von Freunden und dann auch von der Familie.

Mein erster Flug ging nach Madrid und hier unterhielt ich mich auf einer Mischung von Spanisch und Englisch mit einer Mexikanerin, die in Spanien studiert, so dass diese 2,5 Stunden recht schnell vergingen. In Madrid angekommen, war ich erst einmal platt, wie groß ein Flughafen sein konnte- ich habe 20 min zum neuen Terminal gebraucht – und lernte beim Anstehen für die Immigration eine Deutsch-Argentinierin kennen, mit der ich die restliche Wartezeit verbachte. Hier erfuhr ich schon einiges über die andere Denkweise in Südamerika. Zum Beispiel findet sie die ganzen Impfungen und die Ausrüstung völlig übertrieben, die Europäer mit nach Südamerika bringen….mal sehen, was ich alles so bauchen werde.

Kurz nach Mitternacht ging es dann weiter nach Lima. Elf Stunden Flug, neben einem älteren Bolivianer, der aber in Spanien lebt. Nachdem ich die ersten 6/7 Stunden geschlafen habe, haben wir uns gut unterhalten. Er hat mir ganz viele Tipps gegeben und immer wieder betont „poco a poco“ und „pocito a pocito“, also Stück für Stück. Egal, ob es ums Essen, die Sprache erlernen, die Kultur kennenlernen oder das Wohlfühlen ging, meinte er, ich solle mir immer viel Zeit nehmen, dann wird alles gut. „No tienes prisa“ (Du hast es ja nicht eilig) waren wohl die typischen südamerikanischen Worte zu meiner Beruhigung. Ich werde mich wohl immer wieder an seine Worte erinnern. In Lima hatte ich dann wieder 5 Stunden Wartezeit und diese verbrachte ich mit einer Amerikanerin, die seit 2 Jahren die Welt bereist. Sie hat mich sowohl von ihrer Persönlichkeit, als auch von ihren Ansichten sehr beeindruckt und wir hatten lustige 5 Stunden. Der Flug von Lima nach Santa Cruz war zwar kurz, aber gigantisch. Wie auf Satellitenbildern konnte man die Anden und den Titicacasee, der sowohl in Peru, als auch in Bolivien liegt, sehen. In Sana Cruz wartete ich dann auf den Flug nach Cochabamba, wo meine Reise vorerst zu Ende war. Auf diesem Flug lernte ich einen Medizinstudenten aus Brasilien kennen, der mir schon viel über Cochabamba berichtete und mir bei dem Flugchaos half – mein Flieger hatte im Endeffekt 1 Stunde Verspätung, weil die Maschine kaputt war, aber in dieser Stunde sind noch 3 weitere Flugzeuge nach Cochabamba geflogen und keiner wusste so recht wohin…das hat mich natürlich ein bisschen aufgeregt, alle um mich herum sahen das aber recht locker.

So nach 32 Stunden war ich endlich am Zielort angekommen und wurde von Pauline und Jakob (beides Mitfreiwillige) und Don Enoc (dem stellvertretendem Leiter vom CentroSocial) empfangen. Wir fuhren dann zum CADECA, eine kirchliche Einrichtung, in der Seminare stattfinden und es Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Die Fahrt war sehr interessant ;), alle 100m gibt es in der Stadt solche „Bremshügel“, damit nicht zu schnell gefahren wird. Das ist aber Ansichtssache, denn hier wird mit 70km/h rechts oder links überholt, gehupt und Anschnallgurte kennt man hier nicht. Im CADECA wartete Jonas (ein weiterer Freiwilliger, der mit Jakob in Cocha arbeitet) auf uns und wir aßen zusammen

Den nächsten Tag verbrachten Pauline und ich zusammen mit Jakob in der Stadt von Cocha. (Jonas ging es nicht so gut). Wir kauften ein wenig ein –z.B. einen Wasserkocher, der bis jetzt unser bester Freund für das Teekochen und Wärmflaschenmachen ist – und beantragten unser Visum. Komisch fanden wir auch, dass man hier nichts ohne seinen Ausweis oder einer Kopie dessen kaufen konnte, wenn man eine Rechnung wollte. –Zum Glück wusste Jakob das, sonst wären wir Mädels aufgeschmissen gewesen.

Am Samstag machten wir uns auch den Weg nach Independencia, dem Dorf, in dem Pauline und ich in dem Centro Social arbeiten. Auf der 6 stündigen Fahrt über ausgebaute Feldwege in den Anden, die manchmal sehr nahe dem Abgrund waren, passierten wir 5ooom Berge und begegneten vielen Lamas, Alpakas, Schafen und Kühen und ein paar Autos. Die Landschaft ist sehr beeindruckend, unglaublich ist es wie Menschen in manchen Gegenden wohnen und wir konnten gar nicht aufhören Bilder zu machen!Wegbegleiter

BegrüßungIm Centro Social angekommen, wurde ich traditionell von jedem mit einer Hand voll Konfetti über den Kopf begrüßt und Pauline zeigte mir das Gelände und unser Zimmer. Das Zimmer ist recht groß, wir haben eine eigene kleine Küche und teilen uns eine Toilette und eine Dusche mit einer anderen Mitarbeiterin. Selbst Kochen müssen wir dennoch nicht, denn im Centro gibt es Frühstück, Mittag- und Abendessen. Typisch hierfür ist eine Art Brötchen mit Pfirsichmarmelade oder Käse und Tomate zum Frühstück, zum Mittagessen eine Suppe und Nudeln, Reis oder Kartoffeln und ein Salat. Zum Abendessen ebenso Kartoffeln, Nudeln und Reis und Salat. Soßen oder so richtige Beilagen wie bei uns, gibt es hier aber nicht.

In unserem Zimmer haben wir dann viele Bilder aufgehängt und uns eingerichtet.

Am Sonntag begann auch schon die Arbeit: „Labores“, das heißt, auf die Mädchen beim Häkeln aufpassen, sich mit ihnen unterhalten oder mithäkeln….was wir noch nicht so wirklich können, weil hier werden Blumen, oder Tischdecken gehäkelt und nicht ein einfacher Schal oder eine Mütze. Aber das lernen wir ja vielleicht noch. Schwierig war bei dieser Aufgabe auch, dass die Mädchen unter sich nur die indigene Sprache Quechua sprechen und ich davon nichts verstehe. Aber am Nachmittag unterhielten sie sich dann schon auf Spanisch mit mir und versuchten mir Quechua beizubringen, was aber sehr schwer für Pauline und mich ist, weil viele „wrjsk“ hintereinander sind und wir die Laute nicht richtig aussprechen können.

Am Abend hatten wir „Presente“. Da haben wir die Aufgabe ans Telefon zu gehen, sollte jemand anrufen und die Räume abzusperren. Ab ca. 21 Uhr bis 22.30 Uhr versammeln sich ein paar Mitarbeiter zu Tee, Kaffee oder Kakao mit Brot im sogenannten „Living“- Zimmer (nein, für alle, die jetzt denken, es heißt „livingroom“, es heißt nur Living), wobei hier die Milch und der Kaffee aus Pulver und heißem Wasser zubereitet wird.

Montag war ich das erste Mal im Kindergarten, der hier einfach „Kinder“ genannt wird. Die Kinder sind echt putzig und auch wenn sie am Anfang etwas schüchtern sind, fragen sie bald, ob man mit ihnen spielt oder die Vorschulaufgaben erledigt. Morgen machen wir einen Ausflug mit dem Kindergarten.

In unserer freien Zeit, erkunden Pauline und ich ein bisschen die Natur. Heute waren wir fast 2 Stunden wandern und danach total fertig, denn obwohl es „nur“ 20 Grad hat und die Bolivianer frieren, fühlt es sich für uns wie 30 Grad oder mehr an. Vielleicht macht uns ja doch auch die Höhe etwas zu schaffen…. Wir hatten heute immerhin 3000m bis zum Meeresspiegel unter uns.

Aussicht genießenSo, jetzt ist erst mal Schluss für heute. Nur noch eins:

Sollte jemand die Kinder hier unterstützen wollen, hier noch mal die Spendenkontonummer (bei der Angabe der Adresse, gibt es auch eine Spendenbescheinigung), da sich bei der ersten Bekanntgabe ein kleiner Zahlenfehlerteufel eingeschlichen hatte.

Die richtige Kontoverbindung lautet:

Spendenkonto:

Jugendamt der Erzdiözese Bamberg

Liga Bank Bamberg

IBAN: DE74 7509 0300 0509 0066 80

BIC: GENODEF 1M05

Betreff: „Spende WFD 2014-2015 KR“[:en]Idependencia / Bolivien

So, nun bin ich da …

 

Am 8. Oktober habe ich mich dann also auf den Weg nach Bolivien gemacht.

In Frankfurt hieß es Abschiednehmen von Freunden und dann auch von der Familie.

Mein erster Flug ging nach Madrid und hier unterhielt ich mich auf einer Mischung von Spanisch und Englisch mit einer Mexikanerin, die in Spanien studiert, so dass diese 2,5 Stunden recht schnell vergingen. In Madrid angekommen, war ich erst einmal platt, wie groß ein Flughafen sein konnte- ich habe 20 min zum neuen Terminal gebraucht – und lernte beim Anstehen für die Immigration eine Deutsch-Argentinierin kennen, mit der ich die restliche Wartezeit verbachte. Hier erfuhr ich schon einiges über die andere Denkweise in Südamerika. Zum Beispiel findet sie die ganzen Impfungen und die Ausrüstung völlig übertrieben, die Europäer mit nach Südamerika bringen….mal sehen, was ich alles so bauchen werde.

Kurz nach Mitternacht ging es dann weiter nach Lima. Elf Stunden Flug, neben einem älteren Bolivianer, der aber in Spanien lebt. Nachdem ich die ersten 6/7 Stunden geschlafen habe, haben wir uns gut unterhalten. Er hat mir ganz viele Tipps gegeben und immer wieder betont „poco a poco“ und „pocito a pocito“, also Stück für Stück. Egal, ob es ums Essen, die Sprache erlernen, die Kultur kennenlernen oder das Wohlfühlen ging, meinte er, ich solle mir immer viel Zeit nehmen, dann wird alles gut. „No tienes prisa“ (Du hast es ja nicht eilig) waren wohl die typischen südamerikanischen Worte zu meiner Beruhigung. Ich werde mich wohl immer wieder an seine Worte erinnern. In Lima hatte ich dann wieder 5 Stunden Wartezeit und diese verbrachte ich mit einer Amerikanerin, die seit 2 Jahren die Welt bereist. Sie hat mich sowohl von ihrer Persönlichkeit, als auch von ihren Ansichten sehr beeindruckt und wir hatten lustige 5 Stunden. Der Flug von Lima nach Santa Cruz war zwar kurz, aber gigantisch. Wie auf Satellitenbildern konnte man die Anden und den Titicacasee, der sowohl in Peru, als auch in Bolivien liegt, sehen. In Sana Cruz wartete ich dann auf den Flug nach Cochabamba, wo meine Reise vorerst zu Ende war. Auf diesem Flug lernte ich einen Medizinstudenten aus Brasilien kennen, der mir schon viel über Cochabamba berichtete und mir bei dem Flugchaos half – mein Flieger hatte im Endeffekt 1 Stunde Verspätung, weil die Maschine kaputt war, aber in dieser Stunde sind noch 3 weitere Flugzeuge nach Cochabamba geflogen und keiner wusste so recht wohin…das hat mich natürlich ein bisschen aufgeregt, alle um mich herum sahen das aber recht locker.

So nach 32 Stunden war ich endlich am Zielort angekommen und wurde von Pauline und Jakob (beides Mitfreiwillige) und Don Enoc (dem stellvertretendem Leiter vom CentroSocial) empfangen. Wir fuhren dann zum CADECA, eine kirchliche Einrichtung, in der Seminare stattfinden und es Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Die Fahrt war sehr interessant ;), alle 100m gibt es in der Stadt solche „Bremshügel“, damit nicht zu schnell gefahren wird. Das ist aber Ansichtssache, denn hier wird mit 70km/h rechts oder links überholt, gehupt und Anschnallgurte kennt man hier nicht. Im CADECA wartete Jonas (ein weiterer Freiwilliger, der mit Jakob in Cocha arbeitet) auf uns und wir aßen zusammen

Den nächsten Tag verbrachten Pauline und ich zusammen mit Jakob in der Stadt von Cocha. (Jonas ging es nicht so gut). Wir kauften ein wenig ein –z.B. einen Wasserkocher, der bis jetzt unser bester Freund für das Teekochen und Wärmflaschenmachen ist – und beantragten unser Visum. Komisch fanden wir auch, dass man hier nichts ohne seinen Ausweis oder einer Kopie dessen kaufen konnte, wenn man eine Rechnung wollte. –Zum Glück wusste Jakob das, sonst wären wir Mädels aufgeschmissen gewesen.

Am Samstag machten wir uns auch den Weg nach Independencia, dem Dorf, in dem Pauline und ich in dem Centro Social arbeiten. Auf der 6 stündigen Fahrt über ausgebaute Feldwege in den Anden, die manchmal sehr nahe dem Abgrund waren, passierten wir 5ooom Berge und begegneten vielen Lamas, Alpakas, Schafen und Kühen und ein paar Autos. Die Landschaft ist sehr beeindruckend, unglaublich ist es wie Menschen in manchen Gegenden wohnen und wir konnten gar nicht aufhören Bilder zu machen!Wegbegleiter

BegrüßungIm Centro Social angekommen, wurde ich traditionell von jedem mit einer Hand voll Konfetti über den Kopf begrüßt und Pauline zeigte mir das Gelände und unser Zimmer. Das Zimmer ist recht groß, wir haben eine eigene kleine Küche und teilen uns eine Toilette und eine Dusche mit einer anderen Mitarbeiterin. Selbst Kochen müssen wir dennoch nicht, denn im Centro gibt es Frühstück, Mittag- und Abendessen. Typisch hierfür ist eine Art Brötchen mit Pfirsichmarmelade oder Käse und Tomate zum Frühstück, zum Mittagessen eine Suppe und Nudeln, Reis oder Kartoffeln und ein Salat. Zum Abendessen ebenso Kartoffeln, Nudeln und Reis und Salat. Soßen oder so richtige Beilagen wie bei uns, gibt es hier aber nicht.

In unserem Zimmer haben wir dann viele Bilder aufgehängt und uns eingerichtet.

Am Sonntag begann auch schon die Arbeit: „Labores“, das heißt, auf die Mädchen beim Häkeln aufpassen, sich mit ihnen unterhalten oder mithäkeln….was wir noch nicht so wirklich können, weil hier werden Blumen, oder Tischdecken gehäkelt und nicht ein einfacher Schal oder eine Mütze. Aber das lernen wir ja vielleicht noch. Schwierig war bei dieser Aufgabe auch, dass die Mädchen unter sich nur die indigene Sprache Quechua sprechen und ich davon nichts verstehe. Aber am Nachmittag unterhielten sie sich dann schon auf Spanisch mit mir und versuchten mir Quechua beizubringen, was aber sehr schwer für Pauline und mich ist, weil viele „wrjsk“ hintereinander sind und wir die Laute nicht richtig aussprechen können.

Am Abend hatten wir „Presente“. Da haben wir die Aufgabe ans Telefon zu gehen, sollte jemand anrufen und die Räume abzusperren. Ab ca. 21 Uhr bis 22.30 Uhr versammeln sich ein paar Mitarbeiter zu Tee, Kaffee oder Kakao mit Brot im sogenannten „Living“- Zimmer (nein, für alle, die jetzt denken, es heißt „livingroom“, es heißt nur Living), wobei hier die Milch und der Kaffee aus Pulver und heißem Wasser zubereitet wird.

Montag war ich das erste Mal im Kindergarten, der hier einfach „Kinder“ genannt wird. Die Kinder sind echt putzig und auch wenn sie am Anfang etwas schüchtern sind, fragen sie bald, ob man mit ihnen spielt oder die Vorschulaufgaben erledigt. Morgen machen wir einen Ausflug mit dem Kindergarten.

In unserer freien Zeit, erkunden Pauline und ich ein bisschen die Natur. Heute waren wir fast 2 Stunden wandern und danach total fertig, denn obwohl es „nur“ 20 Grad hat und die Bolivianer frieren, fühlt es sich für uns wie 30 Grad oder mehr an. Vielleicht macht uns ja doch auch die Höhe etwas zu schaffen…. Wir hatten heute immerhin 3000m bis zum Meeresspiegel unter uns.

Aussicht genießenSo, jetzt ist erst mal Schluss für heute. Nur noch eins:

Sollte jemand die Kinder hier unterstützen wollen, hier noch mal die Spendenkontonummer (bei der Angabe der Adresse, gibt es auch eine Spendenbescheinigung), da sich bei der ersten Bekanntgabe ein kleiner Zahlenfehlerteufel eingeschlichen hatte.

Die richtige Kontoverbindung lautet:

Spendenkonto:

Jugendamt der Erzdiözese Bamberg

Liga Bank Bamberg

IBAN: DE74 7509 0300 0509 0066 80

BIC: GENODEF 1M05

Betreff: „Spende WFD 2014-2015 KR“[:]